"Grenzenlos aktiv"
Das europäische Programm "Jugend in Aktion" ist seit 2007 fester Bestandteil der breit gefächerten Fördermassnahmen der EU im Bereich Bildung und Jugend und richtet sich an Jugendliche, Jugendarbeiter/innen und Jugendorganisationen. Es unterstützt hauptsächlich nicht-formale Lernaktivitäten und grenzüberschreitende, interkulturelle Mobilitätsprojekte. Diese reichen von gemeinsamen Theaterprojekten, Freiwilligenarbeit im Ausland, bis zu internationalen Feriencamps und Projektwochen. Teilnehmende Jugendliche sollen dabei wichtige Schlüsselkompetenzen wie Fremdsprachenkenntnisse und internationale Erfahrung erlangen, die zur persönlichen und beruflichen Entwicklung beitragen und in der heutigen Arbeitswelt sehr gefragt sind. Ein weiteres Ziel ist die Förderung der aktiven Teilnahme junger Menschen an der Gesellschaft, ihres sozialen Engagements und Verantwortungsbewusstseins. Jugendorganisationen und Jugendarbeiter/innen werden beraten und finanziell unterstützt. Sie haben ausserdem die Möglichkeit, an Weiterbildungen und Netzwerkaktivitäten teilzunehmen. Dadurch fördert "Jugend in Aktion" die Qualität der Jugendarbeit und trägt dazu bei, das europäische Netzwerk im Jugendsektor zu stärken.
Jugend in Aktion unter Erasmus+
Seit 2014 ist "Jugend in Aktion" ein Teil von Erasmus+, dem EU-Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport. Erasmus+ fasst sieben bisherige Programme in einem einzigen zusammen, was den Zugang erleichtert und die Möglichkeiten erweitert. Obwohl das Gesamtbudget der EU gegenüber der Vorperiode leicht gesunken ist, hat Erasmus+ für die Zeit von 2014 bis 2020 ein Budget von rund 14.7 Milliarden Euro, was einer Steigerung von 40% entspricht. Das Budget für Jugend in Aktion macht etwa 10% der Gesamtmittel für Erasmus+ aus und wurde gegenüber dem Vorprogramm sogar um 60% erhöht.
Dies untermalt den hohen Stellenwert, den die Programme im Bereich Bildung, Jugendarbeit und Jugendmobilität in der Politik der EU einnehmen. Sie sind tief im "Friedensprojekt Europa" verankert und sollen dazu beitragen, unter jungen Menschen Bürgersinn, Solidarität und Toleranz in und um Europa zu schaffen. Ziel ist auch die Entwicklung einer europäischen Identität und die Förderung der aktiven Partizipation junger Menschen an Politik und Gesellschaft.
Die Schweiz als Partnerland
Das Programm Erasmus+ steht allen 28 EU-Mitgliedsstaaten, den EWR-Ländern sowie den EU-Beitrittskandidaten zur Vollmitgliedschaft offen. Andere Staaten können als Partnerländer an den meisten Projekten teilnehmen. Die Schweiz war von 2011 bis 2013 durch ein bilaterales Abkommen an den EU-Programmen im Bereich Bildung und Jugend voll assoziiert. Nach Annahme der Masseneinwanderungsinitiative und der Nicht-Erweiterung der Personenfreizügigkeit auf Kroatien hat die Europäische Kommission jedoch die Verhandlungen über eine Erneuerung dieser Assoziierung bis zur Klärung der Schweizer Position zum bilateralen Personenfreizügigkeitsabkommen sistiert.
Der Schweiz steht jedoch die Teilnahme als Partnerland weiterhin offen. In diesem Rahmen hat der Schweizer Bundesrat eine Übergangslösung für Erasmus+ verabschiedet, die bis Ende 2016 gilt. Sie ermöglicht Schweizer Jugendorganisationen die Teilnahme an internationalen Jugendbegegnungen, dem Europäischen Freiwilligendienst sowie den Weiterbildungsmassnahmen für Jugendarbeiten/innen. Ebenfalls können Schweizer Jugendorganisationen an den sogenannten "Strategischen Partnerschaften" teilnehmen. Diese haben das Ziel, durch die Kooperation zwischen Organisationen innovative Ansätze in der Jugendarbeit zu entwickeln.
Am 29. Oktober wurde an der Jahresveranstaltung der ch-Stiftung in Bern die Schweizer Teilnahme an "Jugend in Aktion" neu lanciert. Ca. 80 Vertreter/innen von Organisationen aus der offenen und verbandlichen Jugendarbeit diskutierten über die Bedeutung der internationalen Jugendarbeit und informierten sich über die entsprechenden Fördermöglichkeiten. Stephan Libiszewski von der EU-Delegation nahm an der Veranstaltung teil und ermunterte die Schweizer Organisationen der Jugendarbeit, von den Chancen auf europäischer Ebene Gebrauch zu machen.
EU-Delegation pflegt Kontakt zu Schweizer Jugend
Schweizer Jugendliche sind auch sonst bei der EU-Delegation stets willkommen. So dürfen wir regelmässig Schulklassen und Studentengruppen aus der ganzen Schweiz bei uns in Bern begrüssen, woraus sich immer wieder spannende Begegnungen und lebhafte Diskussionen ergeben haben. In Zusammenarbeit mit den in Bern vertretenen Botschaften der EU-Mitgliedsstaaten organisiert die EU-Delegation jedes Jahr rund um den Europatag am 9. Mai Botschafterbesuche in schweizerischen Gymnasien und Berufsschulen. Für 2016 läuft die Organisation schon auf Hochtouren und wir sind stolz darauf, Anmeldungen von über 30 Schulen in der ganzen Schweiz erhalten zu haben. Folgen Sie #EUinSwissSchools auf unseren Twitter und Facebook-Seiten, um über die Aktivitäten der EU-Delegation in diesem Bereich informiert zu bleiben!